Die Hundekotbeutel

© Foto: Elke Fischer

 

Mittlerweile bieten sie ein schon gewohntes Bild, die leuchtenden Farbtupfer entlang den Spazierwegen, in den Straßenecken oder dem Murgvorland. Allerdings handelt es sich nicht etwa um blühende Pflanzen, sondern um ein buntes Ärgernis – Hundekotbeutel, gefüllt, verknotet und salopp entsorgt. Erstaunlicherweise finden sich die farbigen Plastikbeutel nicht nur an Wegen, an denen in absehbarer Reichweite kein Papierkorb zu sehen ist, nein, sie leuchten auch in fast unmittelbarer Nachbarschaft von einer Entsorgungsmöglichkeit.

Dieses Ergebnis ist letzten Endes noch viel schlimmer als der Hundehaufen an sich, denn was Plastikmaterialien für die Umwelt bedeuten, wurde in den vergangenen Jahren schon häufig thematisiert und jeder hat schon einmal vom Plastikdrama in den Meeren gehört. Und genau dorthin gelangen letzten Endes auch die Kotbeutel des Gaggenauer Murgufers, die beim nächsten Hochwasser Richtung Rhein abgetrieben werden.

Man kann sich schwer vorstellen, welcher der freundlichen Hundebesitzer, denen man regelmäßig beim Gassi gehen begegnet, dazu in der Lage sein könnte. Dennoch sind sie da und vermehren sich ständig auf unbekannte Weise. Daher ein freundlicher Appell an alle Hundeausführer: Nehmen Sie es auf sich, die Beutel ein Stück mit sich zu tragen, die Ansicht, mit der Hundesteuer automatisch auch das Recht für die Entsorgung durch die Stadtreinigung erworben zu haben, ist nicht richtig. Sie würden sich auch mit Fug und Recht dagegen wehren, wenn Ihr Nachbar seinen Müll in Ihrem Vorgarten entsorgen würde. Und vor allem Ihrem Hund erweisen Sie einen schlechten Dienst, wenn seine Hinterlassenschaften den Zorn der Mitmenschen herausfordern, denn der richtet sich leider all zu häufig auf den Hund und der kann am wenigsten dafür.

Ein weiteres und relativ neues Übel passt hier auch ins Bild. Nicht ganz so farbig, aber ebenso präsent sind die zahlreichen Covid 19-Masken auf Straßen und Wegen. Sicherlich können sie schon einmal unbemerkt aus einer Tasche fallen, aber die große Anzahl spricht eigentlich auch für ein bewusstes Wegwerfen. Dass sie eine große Gefahr für Wildtiere durch Verschlucken darstellen, mag so manchen gar nicht interessieren. Aber das Umweltgift bedroht uns alle, auch den Verursacher. Ein Online-Artikel der deutschen Wissenschaftszeitschrift „Forschung und Lehre“ zitiert bereits einen Plastik-Experten, der ohne künftige bessere Entsorgung eine Umweltkatastrophe kommen sieht. „Die meisten Masken seien aus langlebigem Plastik produziert und könnten sich in der Umwelt Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte halten“. Und dem Problem müssen sich dann unsere Nachkommen stellen.

Das Redaktionsteam vom Umweltspiegel

Elke Fischer

aku-gaggenau.de