
Die Blätter fallen, fallen wie von weit / Als welkten in den Himmeln ferne Gärten… (Rainer Maria Rilke)
© Foto: Andreas Hermsdorf/pixelio.de
Oft besungen in Kinderliedern, in Gedichten verewigt, die zur Herbstzeit gerne vorgetragen werden, verursachen sie im Alltag doch nicht nur reine Freude. Die bunten Blätter sollen von den Gehwegen entfernt und auch noch entsorgt werden. Es ist wohl eher ein geringer Prozentsatz der Mitmenschen, die aus Freude am Baum die alljährliche Mühe klaglos auf sich nehmen, für allzu viele bedeuten die Arbeiten in den Oktober- und Novemberwochen schlichtweg eine ganz und gar unnötige Mühsal.
So entsorgt jeder je nach Veranlagung und Einstellung das Laub auf seine Weise und im unterschiedlichen Rhythmus, vom täglichen Kehren bis zu „gar nicht kümmern“, das heißt so weit, dass das Laub spätestens im Januar als gefrorene Masse den Rinnstein verstopft.
Wer sich die Arbeit erleichtern möchte, greift heutzutage gern zum elektrischen Laubbläser. Dieses technische Hilfsmittel, das es auch mit integriertem Häcksler gibt, ruft Umwelt- und Tierschützer auf den Plan und war sogar für den Radiosender SWR 3 Thema eines Vormittags. Den Allerwenigsten dürfte bewusst sein, was diese Geräte in der Praxis anrichten können.
Auch der Naturschutzbund (NABU) äußert sich zu diesem Thema. Generell wird dringend empfohlen, das Laub auf Beeten und Rabatten liegen zu lassen, um den Kleinstlebewesen, die unter anderem im nächsten Jahr für die Vogelwelt so wichtig sind, Unterschlupf zu gewähren. Der zusätzliche Einsatz der Laubsauggeräte bedinge nicht nur einen unerwünschten Energieverbrauch und Lärmemissionen, sondern, besonders die Geräte mit integrierter Häckselfunktion, ließen den im Laub sich befindenden Kleinlebewesen keine Überlebenschancen. Gehäckselt wird, was zum Teil mit einem Sog von bis zu 160 Stundenkilometern Luftgeschwindigkeit und einer Leistung von etwa 10 Kubikmetern pro Minute eingesaugt wird, wertvolle Nützlinge bis zur Größe eines Igels.
Daher der Appell des Nabu an die Gartenbesitzer, auf den Einsatz dieser Geräte ganz zu verzichten und an die Kommunen, die Laubsauger, wenn überhaupt, nur auf freien Flächen einzusetzen, auf keinen Fall unter Büschen und Hecken.
Die Entscheidung über den Einsatz der Geräte wird dem Einzelnen niemand abnehmen, aber er sollte sich fragen, ob in seinem Garten das Laub wirklich überall gründlich entfernt werden muss oder nicht an einigen Stellen als ein „Tierhotel“ dienen kann. Wer wirklich nicht auf das Saugen verzichten will, sollte allermindestens das zu fegende Laub vorher auf größere Kleintiere untersuchen und sich darüber klar sein, dass er unter Umständen über ihr Leben entscheidet. Gehen Sie bitte verantwortungsvoll damit um!
Quelle: www.NABU.de