Müll

Homepage Mai 2 Homepage Mai 3

© Fotos: Elke Fischer

 

Die Reihe ähnlich trauriger Bilder ließe sich beliebig fortsetzen und wer einmal im Bauhof einen Blick auf die Mengen an Sperrmüll werfen konnte, die als wild entsorgte Gebrauchsgüter wöchentlich von den dortigen Mitarbeitern eingesammelt werden müssen, glaubt es kaum. Da wird bei Nacht und Nebel alles abgestellt, was sich gerade noch transportieren lässt, wie beispielsweise die beiden Matratzen, die vor wenigen Wochen am Waldeinstieg gegenüber dem Lebensmittelmarkt in der Bäumbachallee deponiert wurden.

Was veranlasst eine zunehmende Zahl an Mitbürgern zu solchen Aktionen? Zum Teil möchte man sich sicherlich die Kosten für die Sperrmüllentsorgung sparen, andererseits lassen sich viele Schandflecke nicht einmal damit begründen. Bei den Sammelaktionen, die der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landratsamtes zweimal jährlich durchführt, können beispielsweise Problemstoffe wie Farben kostenlos abgegeben werden. Allerdings müsste man bis zum entsprechenden Termin ein kleines Zwischenlager in seinem Keller einrichten – zu viel verlangt?

Ähnlich verhält es sich mit Grünschnitt aus dem eigenen Garten. Zweimal wöchentlich kann kostenlos bis 2 m³ Gartenabfall entsorgt werden, der Kofferraum muss ohnehin gefüllt werden, ist demnach der Weg zum Abfallplatz zu weit oder will man nicht bis Samstag warten?

Auf unseren Straßen, Gehwegen und Plätzen gehört es mittlerweile geradezu zur Normalität, ohne jeden Skrupel alles von sich werfen, was man grade nicht braucht. Dass man damit seinen Kleinabfall einem Mitbürger zur Beseitigung aufhalst, wird offenbar gar nicht richtig wahrgenommen. Wer vor seinem Haus Parkmöglichkeiten hat, kennt die Zahl der Zigarettenkippen, die wöchentlich anfallen – Autofenster runter, Kippe raus, Aschenbecher bleibt sauber. Ebenso wird mit Folienverpackungen von Eis am Stiel, Schraubdeckeln von Flaschen, Tempotaschentüchern und vielem mehr verfahren.

Dabei bemühen sich viele Eltern, Kindergärten und Schulen, Ordnung und Rücksichtnahme zu vermitteln und die Kinder zeigen durchaus auch Verständnis. Nichtsdestoweniger scheint der Abfall auf unseren Straßen sich unkontrolliert zu vermehren. Die Kommentare der Passanten angesichts der Hinterlassenschaften von Verpackungsmüll bekannter Fast-Food-Ketten hat wohl jeder schon gehört, doch bei genauerem Hinsehen lassen sich bei weitem nicht alle Schandflecke auf die Jugendlichen abwälzen. Ohne Vorbildfunktion bleiben erfahrungsgemäß alle Ermahnungen wirkungslos, ein Umdenken in allen Generationen und Gesellschaftsschichten wäre dringend notwendig – eine schöne Utopie?

Das Redaktionsteam vom Umweltspiegel

Elke Fischer