Pflanzaktion auf dem Hochzeitsweg in Bad Rotenfels

Die Gruppe Schanzenbergmusikanten des Musikvereines Bad Rotenfels begleitete stilvoll die kleine Festveranstaltung  zur diesjährigen Pflanzaktion auf dem Hochzeitsweg in Bad Rotenfels. Auch in diesem Jahr hatte der Obst- und Gartenbauverein für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt.

Am Anfang standen Grußworte der Initiatoren. OB Michael Pfeiffer wandte sich an die neuen Baumbesitzer und  verglich die symbolische Verbindung im Leben eines Baumes mit dem Bestand einer Ehe – Baum und Ehe können nicht nur schöne Tage erleben, dennoch sollen sie weiter wachsen und gedeihen. Er erinnerte an die Anfänge der Pflanzaktionen, die im Jahr 2014 auf Initiative des Arbeitskreises Umwelt und Natur mit der Anlage einer Hochzeitswiese in Sulzbach ihren Anfang genommen hatten und die dann, als die Pflanzmöglichkeiten erschöpft waren,  dank Jürgen Maier-Born vom Obst- und Gartenbauverein Bad Rotenfels in einen  Hochzeitsweg umgewandelt wurde. Sein Dank ging auch an die Schüler der Realschule, die unter Aufsicht ihres Lehrers Dirk Böhmer inzwischen 113 Namensschildchen gefertigt hatten.

Für die Beliebtheit der Hochzeitsbäume sprechen deutliche Zahlen:  Inklusive der aktuellen Aktion wurden inzwischen  113 Obstbäume gepflanzt,  11 Apfelbäume in  zwei Aktionen in Sulzbach und 102 Kirschbäume in 8 Aktionen in Bad Rotenfels, wobei im Coronajahr 2020 aus aktuellem Anlass der Obst- und Gartenbauverein die Pflanzung allein übernommen hatte. Die Baumbesitzer waren dann im Folgejahr 2021 zusätzlich eingeladen worden.

Ursula Gerstner vom Arbeitskreis Umwelt und Natur zog den Vergleich der Partnerschaft und Gemeinschaft. Wie der Mensch im Familienverband lebt, so sei der Baum in die Natur eingebunden, jeder brauche jeden und der junge Baum benötige vor allem im ersten Jahr Unterstützung in Form von gelegentlichen Wassergaben.

Er hätte zu Anfang nicht gedacht, dass sich die Idee eines Hochzeitsweges in Rotenfels so positiv entwickeln würde, gestand Jürgen Maier-Born. Dies sei auch der Unterstützung durch die Stadt Gaggenau zu danken, die dafür einen erhöhten Pflegeaufwand in Kauf nähme. Eine Fortführung der Pflanzaktionen mit weiteren 103 Bäumen sei geplant, der extrem wichtige Lebensraum der Streuobstwiesen müsse erhalten werden.

Den neuen Baumbesitzern gab er die Anweisungen über das praktische Vorgehen. Die Pflanzpfähle waren bereits gesetzt und mit Namen versehen worden, so dass jedes Paar nur noch einen Spaten greifen und das Pflanzloch graben musste, um  seinem Baum den Standort für ein hoffentlich langes Leben zu bereiten. Auch das Ehepaar Pfeiffer hatte sich entschlossen, anlässlich des zwanzigsten Hochzeitstages an der Pflanzaktion teilzunehmen und hat nun auch seinen eigenen Baum am Hochzeitsweg.

© Fotos: Elke Fischer