Besuch bei den Energiewerken Schönau (EWS) in Freiburg

© Foto: Norbert Gerstner

Eine große Delegation des AKU fuhr mit der Bahn nach Freiburg, um dort am 22.Mai 2024 den EWS-Store zu besuchen. Klaus Merkel hatte alles perfekt organisiert.

Im Store gab uns Frau Dr. Eva Stegen in einem PowerPoint-Vortrag einen anschaulichen Überblick über die Geschichte der EWS Schönau und die momentane Situation der Erzeugung von grünem Strom bei der EWS und in der Bundesrepublik.

Die Elektrizitätswerke Schönau sind ein Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Schönau im Süd-Schwarzwald. Das Unternehmen ist nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 aus einer Bürgerinitiative hervorgegangen. Initiatoren waren der Arzt und Umweltaktivist Michael Sladek und seine Frau Ursula.

Der damalige Strommonopolist der Region wollte sich nicht an den ökologischen Ideen der Initiatoren beteiligen, und so beschlossen die Bürger, den auslaufenden Konzessionsvertrag der Stadt Schönau nicht zu verlängern. Es gab einen Bürgerentscheid, und durch das Engagement von 750 Privatpersonen und eine bundesweite Spendenkampagne konnte der Kauf des Stromnetzes realisiert werden.

Der Strom der Elektrizitätswerke Schönau stammte zunächst aus neuen Wasserkraftanlagen und der Kraft-Wärme-Kopplung. Einen zunehmenden Anteil haben inzwischen Windkraft- und Photovoltaikanlagen.

Heute betreibt EWS mit ihren Tochterunternehmen Strom-, Gas- sowie Nahwärmenetze und errichtet ökologische Energieerzeugungsanlagen. Seit der Liberalisierung des Strommarktes 1998 vertreibt die EWS in ganz Deutschland Ökostrom und seit 2010 auch Biogas. Das bürgereigene Unternehmen setzt sich dabei für den Atomausstieg, Klimaschutz und die Dezentralisierung und Demokratisierung der Energiewirtschaft ein. Seit 2018 ist EWS an mehreren Startups beteiligt.

Wer sich für Öko-Strom aus Schönau interessiert, kann die Angebote der EWS im Internet finden.

Ein sehr informativer Tag in Freiburg wurde mit einem gemeinsamen Abendessen (Bild – Norbert Gerstner) abgerundet.